Büro des Personalchefs

Hier ist das Büro von Eric Saade, dem Personalchef

Ich kehre zurück in mein Büro. Das erste was ich mache, ist mein Jackett ausziehen, die Ärmel meines Hemdes hochkrempeln und mich dann wieder hinter meinen Schreibtisch fallen. Als ich meinen Posteingang checke, lässt sich eine neue E-Mail blicken. Als ich diese lese und muss grinsen. Ach Erik.
Ich antworte:

Unsere neue Mitarbeiterin ist soeben eingetroffen. Habe sie bereits eingewiesen.
Schon wieder im Minus oder immer noch?

Ich strubbel mir durch mein dunkles Haar, ehe ich dann weiter tippe.

Wir brauchen unbedingt eine neue Marketing-Strategie. Anderenfalls gibt es keine andere Möglichkeit als Mitarbeiter, zu entlassen. Das jedoch, würde ich gerne als letztes in Betracht ziehen. Wir sind auf jede helfende Hand angewiesen. Ich denke mal nach, vielleicht habe ich ja eine kreative Idee, wobei ich das eher bezweifele.

Ach dein Stuhl hält dich fest? So umschreibt man das also. Auch nicht schlecht (;
Übrigens habe ich die neue Mitarbeiterin, Miss Sinclair, angwiesen sich auch bei dir vorzustellen. wenn ich wüsste wen dem so wäre, wäre ich mal rüber gekommen. Aber ich möchte eben nicht stören.

Dann drücke ich auf senden und lehne mich zurück. Immernoch im Minus... das geht nun schon das ganze letzte Halbejahr so. Verdammt.

uff... eine neue Strategie? Wo soll die denn nun aufeinmal her kommen? Ich meine ist mir klar, das wir schnell handeln müssen, aber von gleich auf sofort lässt sich kein neues Konzept entwickeln. Also, was habe ich für Optionen, von denen ich ausgehen kann:
Mitarbeiter entlassen? - Nope. Komm nicht in frage.
Der Presse zutritt gewähren? - Nope. Nie im Leben. Das wäre ja die Hölle. Dann würde auch ich wieder flüchten. Als ist nichts brauchbares dabei, was mir spontan eingefallen ist. Ich ziehe Kreise um meinen Schreibtisch, so gut es geht. Immerhin steht er mit einer Seite an der Wand. Wir haben ein ernsthaftes Problem. Mein Handy vibriert und signalisiert mir damit, das eine neue Mail reingekommen ist.

Du kannst einfach froh sein, das ich so eine nette Person bin Nein, aber ernsthaft. Es kostet mich immer wieder Überwindung mit einem hochtragederen Audruck als ein Jurist und einem eckelerregenderen Auftretn als Christian Grey mich , zu präsentieren.

Um unser Problem, zu lösen werde ich alles versuchen mobil, zu machen, was ich nur bewegen kann. Aber voreillige Versprechungen sollte keiner machen. Eine Strategie braucht seine Zeit zur Entwicklung, das wissen wir beide. Aber uns rennt eben auch die Zeit davon.

Was soll ich da schon denken?   Du unterstellst mir hier schon wieder Sachen
Stimmt auch wieder, aber ich denke, das ist eine sehr unpassende Situation. Außerdem wirkt das kontrollierend und so, als ob wir bzw. ich kein vertrauen in unsere Mitarbeiter hätte, wenn ich nachsehen muss ob sie das ihnen aufgetragene auch tun.
Du schaffst das auch ohne mich, ich glaube fest an dich!

Nachdem ich fertig getippt habe, lese ich nochmal drüber und sende dann ab. Danach öffne ich den Internetbroswer. Ich brauche Ideen...und das recht flink.

Auf meinen Rückweg zum Fahrstuhl sehe ich wieder auf meine Uhr. Vorhin habe ich mich noch beschwert nichts zu tun zu haben und jetzt habe ich einen vollen Zeitplan. Ich sollte mir das in Zukunft besser einteilen. Es dauert etwas bis der Fahrstuhl da ist. Die Personen steigen aus dem Fahrstuhl aus, ich grüße einem nach dem anderen. Immerhin darf kein schlechtes Image entstehen, das die Geschäftsführung unfreundlich wäre. Nachdem alle ausgestiegen sind, steige ich ein und fahre in die Etage in der mein Büro liegt. Dort angekommen steige ich aus. Jeden Moment müsste eigentlich unser neuer Küchenchef sich bei mir melden. Der alte war einfach nichts für die Anforderungen des Hotels. Ich schließe die Tür zu meinem Büro auf und trete ein. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Ich seufzte. Schwungvoll werfe ich mein Jackett auf die Kommode hinter der Tür. Heute ziehe ich das Ding auf keinen Fall mehr an. Dann schlendere ich um meinen Schreibtisch herum und lasse mich hinter diesen Fallen. Wieder folgt ein Blick auf die Uhr. "Nun, wo bleibt er denn?" Das ist kein guter Eindruck, wenn er gleich zu spät kommt.

'Zum Glück war der Weg hierher ausgeschieldert.',denke ich. Endlich habe ich das Büro des Personalchefs gefunden. Was für einen Eindruck das macht wenn ich zu spät komme... Mit einem letzten Blick auf mein Handy, hebe ich meine Hand um zu klopfen. Zuerst tut sich garnichts, dann geht die Tür auf und ein Mann im Anzug macht auf, ohne Jackett.
Er hat denselben Ausdruck auf dem Gesicht, wie Ich nach einem anstrengendem Tag- etwas genervt und müde. ,,Ich bin Jack Marúno, der neue Küchenchef. Ich entschuldige mich für meine Verspätung.'', sage ich und strecke ihm meine Hand hin.

Als es klopft, stehe ich auf. Hmm... 10 min. zu spät., denke ich. Mein Gesicht drückt alles andere als Freude aus. Ich öffne die Tür. Als allererstes mustere ich den Mann der mir gegenüber steht. Dann nehme ich seine Hand und schüttel diese. " Héro Iduna. Kommen Sie herein." Ich halte ihm die Tür auf und trete bei Seite. "Ich möchte hoffen das sie Verspätungen bei der Arbeit vermeiden. In der Küche muss alles Sitzen. Die Zufriedenheit der Gäste steht an erster Stelle.", informiere ich ihn gleich. "Setzten sie sich doch bitte." Ich deute auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch wobei ich mich dahinter platziere.

,,Wird nicht wieder vorkommen'', brumme ich, betrete sein Büro stelle die Tasche neben den Stuhl und setzte mich.
Sein Büro ist ziehmlich ordentlich, außer das Jackett was auf eine Komode geschmissen wurde. Der Stil ist eher modern, was ich nicht so mag, ich find alte Möbel viel moderner, aber ich steh voll auf seinen halbrunden Schreibtisch.

Ich verziehe innerlich eine Miene. Der Typ hat nerven. Hoffentlich ist er im Arbeitsalltag besser engagiert als mit seiner Pünktlichkeit. Schwungvoll, lasse ich ich auf meinem Drehstuhl nieder, der dadurch ein Stück zurück rollt. Ich nehme mir, wenn ich einmal da bin, aus dem niedrigeren Schiebeschrank hinter mir, seine Bewerbungsunterlagen. "Also Herr Marúno. Sie möchten die freie Stelle unseres Küchenchefs besetzen?", frage ich grinsend und rutsche dann an den Tisch heran und werfe den Hefter vor mich. "Was würden sie sagen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen?", frage ich ihn und blättere seine Unterlagen auf.

Ich sehe den Mann vor mir aufmerksam an.
Meine Stärken und Schwächen? Einerseits könnte ich jetzt die vorgegebenen Sätze meines Managers herunterratter, andererseits könnte ich mir wirklich Gedanken darüber machen. Kurzer Hand entscheide ich mich für das zweite. Binahe eine Minute sitze ich da, wippe mit dem einen Bein und sehe aus dem Fenster, wie immer wenn ich überlege.
,,Eine meiner Schwächen ist meine Ungeduld. Oftmals möchte ich schneller fertig werden als es möglich ist, oder mische mich ein. Jedoch arbeite ich daran und versuche mich zurück zunehmen." Ich blicke ihn an. In seiner Miene kann ich keine Reaktion erkennen. Wenn ich mir soebenein Eigentor mit Ehrlichkeit geschossen habe, vielleicht hätte ich doch meine schauspielerischen Fähigkeiten anwenden sollen? Mit meinen Stärken muss ich jetzt überzeugen. Selbstsicher setzte ich mich gerade hin und sage: ,,Meine Stärken liegen im Bereich der Organisation, Kreativität und der Teamfähigkeit. Auch bin ich stressresistent und kann mich gut koordinieren. Ich denke ich bin für diesen Job gut geeignet, weil ich schon viel Erfahrung habe, es mir Spaß bereitet und ich denke ich bereite den Gästen dieses Hotel eine Freude mit meinem Essen. " Förmlicher gehts nicht. Gewiss kam es überzeigend genug... Ich fühle mich in der darauf folgenden Stille unwohl, die Coolness will sich von meiner harten Rüstung schälen, doch halte ich sie fest. Im echten Leben bin ich wirklich eine Niete. Ich entspanne mine Gesichtszüge, wie ich es vor einem besonders schwierigem Dreh tue.

Während er erzählt blättere ich durch die mir vorliegende Mappe. Dabei spiele ich mit dem Stift in meiner Hand. Ich sehe auf. "Ungeduld, sagen sie?" Ich lehne mich zurück und tippe mit dem Stift auf meine Lippe rum. Wenigstens ist er ehrlich. Das sollte ich ihm anrechnen. Außerdem überzeugt er mit seinen Stärken. Schwierige Entscheidung, da er nun auch nicht gerade mit Pünktlichkeit glänzte. "Nun, Herr Marúno..", beginne ich schlussendlich, nach längeren Schweigen. Seufzend setze ich mich wieder. "Ich möchte offen zu ihnen sein. Ihre Ausführungen überzeugen mich nicht wirklich. Daher möchte ich ihnen die Möglichkeit geben, ihre kulinarischen Fähigkeiten mir, zu präsentieren. Sehen sie sich dazu in der Lage?" Ich klappe die Mappe vor mir zu, lehne mich vor und mustere ihn erwartungsvoll.

Und was für ein Eigentor. Eigendlich ist das hier viel zu ernst um zulachen, aber ich grinse auf einmal breit. ,, Es währe mir eine Ehre, Herr Iduna", sage ich. Lässig lasse ich mich im Stuhl zurückfallen.Trotz meiner Ehrlichkeit habe ich noch eine Chance bekommen. Die Unruhe zuvor ist wie weggeblasen. Erleichter bin ich, klar. Aber mehr verspühre ich Triumph.

Ich räume mein Schreibtisch leer. "Das Vergnügen ist ganz meiner Seits. Sollen wir einen Termin vereinbaren, falls sie Vorbereitung brauchen oder möchten sie es mir es gleich beweisen?" ich streiche mir durchs Haar und stehe dann auf.

Einen Moment überlege ich, jedoch habe ich das wichtigste aus meiner Hobbyküche dabei und ich könnte einfach schnell einkaufen gehen. ,,Heute abend ginge bei mir", sage ich schnell und stehe auf.Er nickt, wir geben uns die Hände und ich will schon das Zimmer verlassen, als ich mich nocheinmal umdrehe. ,,Achso, könnten sie mir meine Zimmernummer sagen?"

Ich nicke und gebe mein Einverständnis. "Punkt 18 Uhr an der Rezeption, Herr Marúno. Keine Sekunde später.", mahne ich ausdrücklich. Wir geben uns die Hände. "Natürlich. Kleinen Moment" Ich lasse die Türklinke los und gehe wieder hinter meinen Schreibtisch. ich tippe kurz auf meiner Tastatur herum und sehe dann wieder auf "Zimmer 103, ist ihres. Wenn sie aus dem Fahrstuhl kommen, erade aus und dann am Ende des Ganges rechts. Dann dort einfach auf die Nummer schauen", sage ich lächelnd und gehe wieder zur Tür. "Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt.", sage ich freundlich und halte ihm dann die Tür auf

(Ian verläßt nach Verabschiedung das Büro und fährt mit dem Fahrstuhl in den 1. Stock)